Ihre Browserversion ist veraltet. Wir empfehlen, Ihren Browser auf die neueste Version zu aktualisieren.

Leihsmaniose

(Informationen aus verschiedenen Quellen)

 

Grundsätzliches zur Leishmaniose

Nicht nur der Mensch, auch der Hund kann sich in südlichen Regionen mit der Leishmaniose infizieren. Bei Urlaubsreisen mit dem Hund oder für neue Halter eines Tierschutzhundes aus dem Süden ist es daher sinnvoll, sich im Vorfeld mit dieser Krankheit auseinanderzusetzen. Dies besonders, weil sie in verschiedenen Formen auftritt und manchmal schwer zu erkennen ist.

 

Die Leishmaniose ist eine in den tropischen und subtropischen Gebieten der Welt verbreitete Erkrankung, die durch parasitäre Einzeller, die Leishmanien, hervorgerufen und durch den Stich der weiblichen Sandmücke bzw. Schmetterlingsmücke auf Mensch oder Hund übertragen werden kann. Es werden drei verschiedene Hauptformen der Leishmaniose unterschieden:

 die kutane (Hautleishmaniose)

die mukokutane (Schleimhautleishmaniose)

die viszerale (innere Leishmaniose)

Da ein Ausbruch der Erkrankung einzig und allein von der Stabilität des Immunsystems abhängt, reicht die Inkubationszeit von 3-7 Monate bis hin zu einigen Jahren. Weil die Inkubationszeit so unbestimmt ist, ist es häufig schwierig, die Leishmaniose auch als solche zu erkennen.

 

Die Leishmaniose ist eine sog. Zoonose; das heißt, eine Übertragung von Hund auf Mensch bzw. von Hund auf Hund ist möglich. Sie ist aber in der Praxis sehr unwahrscheinlich bzw. noch nicht festgestellt worden. Sowohl Menschen als auch Hunde können natürliche Resistenzen gegen Leishmaniose aufbauen. Schätzungen zufolge wurden in manchen mediterranen Regionen fast 50% der einheimischen Bevölkerung mit Leishmanien infiziert, ohne an Leishmaniose zu erkranken.

 

Es handelt sich aber trotzdem um eine ernsthafte Krankheit, die unter ungünstigen Umständen zum Tod des Hundes führen kann. In Deutschland ist die Hundeleishmaniose durch den in den letzten Jahren vermehrt aufgekommenen Import südländischer Hunde bzw. durch Reisen mit Hunden in die betreffenden Länder zum aktuellen Thema geworden.

 

Symptome der Leishmaniose

Je nach Art der Leishmaniose entwickeln sich die unterschiedlichsten Symptome. Dass das Symptombild der Leishmaniose so vielfältig ist und ferner teilweise in Schüben auftritt, macht es relativ schwierig, diese Krankheit zu erkennen.

 

Zu den Symptomen beim Hund gehören: Abmagerung, Appetitmangel oder Fieberschübe sowie Hautveränderungen, Fisteln und Geschwüre. Erste Anzeichen einer Leishmaniose sind häufig Haarausfall und Schuppenbildung im Bereich der Augen (die sog. Brillenbildung), des Ohrrandes oder der Nasen. Die schuppigen, schorfigen oder teilweise nässenden Hautveränderungen können sich auf Hals, Rücken, Gliedmaßen und Pfoten ausbreiten. Im Pfotenbereich verursachen sie aufgrund von Krallenbettentzündungen nicht selten ein übermäßiges Krallenwachstum. Weitere Symptome sind: Blut in Harn oder Kot, Nasenbluten, Lymphknotenschwellungen, Milz- und Lebervergrößerung, Muskel- und Gelenkprobleme sowie Verdauungsstörungen wie Durchfälle, Erbrechen etc.

 

Im Zusammenhang mit der Leishmaniose ist es wichtig zu wissen: viele Hunde, die über Tierschutzorganisationen aus den südlichen Ländern nach Deutschland gelangen, weisen solche Symptome auf, da die jeweilige Lebensgeschichte oft Stoffwechselerkrankungen bzw. andere Krankheitssymptome hinterlassen hat. Das heißt aber nicht zwingend, dass sie an Leishmaniose erkrankt sind. Nicht jeder Hund, der aus dem Süden kommt und abgemagert ist bzw. Durchfall oder Hautveränderungen zeigt, ist auch an Leishmaniose erkrankt!

 

Nachweisverfahren

Aktuell werden insbesondere drei Nachweisverfahren genutzt.

 

Leishmaniose-Antikörper-Titer (LAT)

 

Die Leishmaniose-Antikörper-Titer- (LAT-) Bestimmung ist das am häufigsten angewandte, aber auch das unsicherste Nachweisverfahren. Hierbei handelt es sich um einen serologischen Antikörpernachweis (Titer-Bestimmung) aus Blutserum. Es gibt keine spezielle Titerbestimmung nur für Leihmaniose-Erreger, so dass ein positives Testergebnis nicht bedeutet, dass der Hund auch wirklich an Leishmaniose erkrankt ist. Eine solche, relativ unspezifische Titer-Bestimmung deckt immer automatisch ein breites Spektrum an Erregern ab. Ein Anstieg des Titers kann daher auch bedeuten, dass der Hund an Babesiose, Ehrlichiose oder ähnlichen Krankheiten leidet. Man spricht hier von den sogenannten Kreuzreaktionen. Darüber hinaus kann sich ein positives Leishmaniose-Testergebnis auch infolge von Stress, Wurmkuren, Impfungen, Medikamenten, Operationen etc. ergeben. Nach einer bereits überstandenen Leishmaniose bleibt der Titer ebenfalls erhöht. Im schlimmsten Fall muss also eine gesunde Körperreaktion für eine falsche Leishmaniose-Diagnose herhalten. Grundsätzlich ist die Titer-Bestimmung daher kein geeignetes Mittel, den Verdacht auf Leishmaniose auch definitiv zu bestätigen.

 

Direkter Erregernachweis (mikroskopisch oder durch Kultur)

 

Ein relativ sicherer, direkter Erregernachweis kann durch die Entnahme eines Punktats aus Lymphknoten oder Knochenmark erfolgen. Dieser Test ist aber mit einem Eingriff, größerem Aufwand und Unannehmlichkeiten für den Hund verbunden, so dass er in der Praxis nur selten zur Anwendung kommt. Es gibt auch nur wenige Labore, die diesen Test überhaupt durchführen können.

 

Nachweisverfahren mittels PCR (Polymerase Chain Reaction)

 

Hierbei handelt es sich um den Nachweis der Erbsubstanz einer einzelnen Leishmanie im Knochenmark des Hundes. Auch dieses Verfahren ist aufwendig und kostenintensiv. Darüber hinaus liefert es kein sicheres Ergebnis.

 

Lassen Sie den Titer-Test gegenchecken!

 

Ganz wichtig: ein positiver Leishmaniose-Antikörper-Titer (LAT) sollte immer ein zweites Mal gegengeprüft werden. Danach sollte die Verifizierung über ein Punktat erfolgen. Erst wenn definitiv eine Leishmaniose festgestellt wurde, ist der Einsatz von Medikamenten gerechtfertigt.

 

Medikamente

 

Aufgrund der gravierenden Nebenwirkungen erweist sich die Behandlung von Leishmaniose mit Medikamenten als schwierig. Häufige Anwendung finden Allopurinol sowie Glucantime und Levamisole.

 

Allupurinol zum Beispiel wird in der Humanmedizin als Gichtmittel eingesetzt. Beim Hund findet es in Kombination mit anderen Medikamenten Verwendung bei der Leishmaniose-Behandlung. Es unterbindet im Organismus den Abbbau von Purinen zu Harnsäure, wodurch der Harnsäurespiegel absinkt. Hierdurch können Harnsäureablagerungen im Gewebe leichter abgebaut werden. Gleichzeitig wird deren Neubildung erschwert. Allerdings müssen die anfallenden Vorstufen der Harnsäure, die sog. Xanthine, über die Nieren ausgeschieden werden.

 

Die Nebenwirkungen von Allupurinol, so etwa Leber- und Nierenstörungen, können gravierend sein. Auch andere Medikamente, so etwa die in schweren Fällen verwendeten Antimonpräparate, bringen große Belastungen mit sich, etwa für die Leber. Der Einsatz solcher Medikamente ist nur sinnvoll, wenn eine Leishmaniose wirklich zweifelsfrei vorliegt. Wenden Sie sich auf jeden Fall an einen kompetenten Tierarzt, der anhand der klinischen Symptomatik mit Einfühlungsvermögen eine individuelle Therapie durchführt.

 

Eine Leishmaniose ist kein Todesurteil für Ihren Hund!

 

Ganz wichtig ist auch: eine Leishmaniose-Erkrankung ist kein Todesurteil für den Hund. Durch die Stabilisierung des Immunsystems mittels richtiger Ernährung, Haltung und Pflege kann der Leishmaniose-Hund in Verbindung mit angemessenen therapeutischen Maßnahmen geheilt werden und ein langes, lebenswertes Leben führen.

 

Natürliche Ressourcen aktivieren: die Marengo Leishmaniose-Diät

 

Bei der Marengo Leihmaniose-Diät stehen Stärkung und Stabilisierung des Immunsystems sowie Entlastung des Stoffwechsels im Mittelpunkt. Denn ein gesundes Immunsystem kann sich erfolgreich gegen den Ausbruch einer Leishmaniose wehren. Auch bei der Bekämpfung einer bereits vorliegenden Leishmaniose spielt das Immunsystem eine sehr wichtige Rolle.

 

Marengo bietet auf Basis der 63-Tage-Diät ein Spezialfutter-Set für leishmaniosekranke Hunde an. Mit seinem stoffwechselfreundlichen und das Immunsystem entlastenden Fütterungskonzept erleichtert dieses Starter-Set den Einstieg in die Leihsmaniose-Diät. Neben detaillierten Infos enthält es auch Futtermengentabellen und einen genauen Diätplan.

 

Ganz wichtig in puncto Ernährung: das Marengo Konzept zeigt mit ausschließlich hochwertigen Komponenten, zusatzstofffreien Produkten, speziellen Diäten, natürlichen Pflegemitteln und anderen effektiven Maßnahmen einen praxisnahen und erfolgreichen Lösungsweg für Hunde mit Leishmaniose auf. Dieser Weg kann erheblich dazu beitragen, die Lebensqualität eines leishmaniosekranken Hundes zu verbessern.

 

Marengo Stoffwechsel-Diäten

In der Praxis stehen bei manchen Hunden mit Leishmaniose Symptome im Vordergrund, die nicht nur auf die Krankheit an sich, sondern auch auf schlechte Blutwerte zurückzuführen sind. Hier ist häufig eine spezielle Diät angezeigt.

Leber- oder Nierendiät

 

Eine Leishmanioserkrankung belastet in erhöhtem Maße Leber und Nieren. Kommt ein leihmaniosekranker Hund mit schlechten Blutwerten in die Beratung, sollte direkt eine Marengo Leber- oder Nierendiät angeraten werden. Auch für diese Diäten stehen spezielle Starter-Sets zur Verfügung.

 

Blutwerte im Auge behalten

 

Im Zusammenhang mit Leishmaniose sind regelmäßige Blutuntersuchungen wichtig. Die Erkrankung selbst, aber auch die Nebenwirkungen der verordneten Medikamente können zu Verschlechterungen der Leber- und Nierenwerte führen. Dann ist eine temporäre Diät empfehlenswert. Einige Tierärzte empfehlen im Zusammenhang mit der Gabe von Allopurinol bei Leihmaniose eine purinarme Ration zur Entlastung der Nieren. Hierbei kann es in puncto Ernährung zu Problemen kommen, da der Hund als Fleischfresser auf eine ausreichende Menge an Fleisch angewiesen ist. Fleisch ist aber natürlicherweise immer purinreicher als Getreide oder Gemüse.

 

Purinarme Ernährung bei Gabe von Allopurinol

Marengo reguliert alle Diäten auf einen mittleren Puringehalt ein, um die Versorgung mit tierischen Eiweißen zu gewährleisten und gleichzeitig die Nieren nicht unnötig zu belasten. Zudem beachtet Marengo auch andere nierenfreundliche Parameter, die der Tierarzt häufig nicht anspricht. Marengo enthält keine synthetischen Zusatzstoffe und synthetische Vitamine, nur moderate Eiweiß- und Rohaschegehalte sowie ausschließlich hochwertige, stoffwechselfreundliche Komponenten. Ferner plädieren wir für einen maßvollen Umgang mit chemischen Präparaten und Medikamenten.

 

Ausführliche Informationen finden Sie unter Puringehalt in der Fütterung von leishmaniosekranken Hunden

 

BARFen bei Leishmaniose?

 Hund und Wolf

Der Hund zeigt viele Gemeinsamkeiten mit dem Wolf, was auch einen Teil seiner Faszination für den Menschen ausmacht. Entwicklungsgeschichtlich hat die Domestizierung des Hundes aber auch zu Veränderungen bezüglich der Verdauungstätigkeit, des Stoffwechsels und des Nährstoffbedarfs geführt. Diese sollten bei der Ernährung unbedingt beachtet werden.

 

Risiko: Überversorgungen mit Eiweiß und/oder Fett

Beim BARFen entsteht durch den Verzicht auf Getreide ein Überangebot an Eiweiß und/oder Fett. Eiweißüberversorgungen bzw. andere Fehlversorgungen belasten besonders Leber und Nieren. Bei der Leishmaniose sind aber gerade Leber und Nieren stark gefordert bzw. gefährdet, so dass BARFen langfristig die Leishmaniose nur verstärkt.

 

Risiko: Verdauungsirritationen

Rohes Fleisch erhöht die Anfälligkeit des Hundes für Darmerkrankungen. Unabhängig davon, ob es sich um einfache Fehlgärungen oder schwere Durchfälle handelt, liegt diesen Symptomen eine deutliche Irritation der Darm-Mikroflora zugrunde. Wird die Darmflora geschädigt, so kommt dies einer Schwächung des Immunsystems gleich. Wie schwer die Symptome einer manifesten Leishmaniose sind, hängt direkt von der Stabilität des Immunsystems ab. Darum ist dessen Schwächung in jeder Form zu vermeiden.

 

Getreide als Lieferant wichtiger Nährstoffe

 

Hund und Wolf

 Der Wolf nimmt Getreide in vorverdauter Form über den Inhalt des Magen-Darm-Traktes seiner Beutetiere auf,

bei denen es sich in der Regel um Pflanzenfresser handelt.

 

Aufschließen von Getreide und Gemüse durch Extrusion

Als Fleischfresser benötigt der Hund ebenso wie der Wolf Getreide und Gemüse in aufgeschlossener (quasi vorverdauter) Form, um die Inhaltsstoffe aufnehmen und verwerten zu können. Die Extrusion ist das schonendste und effektivste Verfahren, um pflanzliche Bestandteile für den Hund aufzubereiten. Dies hebt die Extrusion gegenüber Backen und Pressen deutlich ab.

 

Fleischdominierende Rationen und ein artgerechter Anteil an aufgeschlossenem Getreide

 Marengo stellt bei fleischdominierenden Ration bewusst einen für den Hund verwertbaren Anteil an Getreide und Gemüse zur Verfügung. Dies ist ein natürlicher und artgerechter Weg, eine optimale Nährstoffversorgung des Hundes zu garantieren.

 

„Kaltgepresstes” Hundefutter bei Leishmaniose?

 

Kaltgepresstes Hundefutter – ein irreführender Begriff

 Das „Pressen” oder Pelletieren von Tierfutter ist ein Herstellungsverfahren, das nicht für Fleischfresser entwickelt wurde, sondern für Nutztiere und Pflanzenfresser, die Getreide und Gemüse von Natur aus unaufgeschlossen verdauen können. Der relativ hohe Anteil an unverwertbaren pflanzlichen Bestandteilen, die enthaltenen synthetischen Haltbarkeitsmacher sowie die ungenügende Nährstoffbereitstellung können eine Leishmaniose verstärken.

 

Der Begriff „Kaltpressung” ist irreführend, da bei diesem Herstellungsprozess für ca. 50-60 Sekunden Temperaturen von ca. 110°C - 120°C erreicht werden. Dies entspricht in etwa den Temperaturen während der Extrusion des Marengo Hundefutters (110°C - 120°C für 50 Sekunden).

 

Getreide und Gemüse werden beim Pressen nur unzureichend für den Hundedarm aufgeschlossen. Daher bleiben sie auch im Endprodukt für den Hund schwer verdaulich: wichtige Inhaltsstoffe können nicht resorbiert werden. Durch die unterschiedliche Verfahrenstechnik (schonender Wasserdampf im Gegensatz zu Druck) ist der Stärkeaufschluss bei der Extrusion bei gleicher Temperatur dennoch um ein Vielfaches höher als beim Pressen – und damit optimal für den Hund.

 

Nachteile der Kaltpressung bei Leishmaniose

 

Durch die Kaltpressung ist gerade im Falle der Leishmaniose die Nährstoffbereitstellung unzureichend. Ferner ist durch den Anteil an unverdaulichen Bestandteilen die Stoffwechselbelastung höher als bei einem Extrudat. Das zeigt sich unter anderem an der relativ hohen Kotmenge.

 

Schonende Extrusion

 Marengo setzt bewusst auf das moderne, kostenintensive Extrusionsverfahren zur schonenden Aufbereitung der ausschließlich hochwertigen, stoffwechselfreundlichen Zutaten. In Verbindung mit der hohen Verdaulichkeit aller Komponenten und der Freiheit von allen synthetischen Substanzen bietet das Marengo Hundefutter auch für leishmaniosekranke Hunde eine optimale Ernährungsgrundlage. Die Belastung von Immunsystem und Stoffwechsel durch synthetische Substanzen verstärkt die Leishmaniose nur.

 

Spontanheilungen bei Hunden – gibt es das?

 Spontanheilungen bei Hunden sollten nicht ausgeschlossen werden. Laut Pschyrembel, dem klinischen Wörterbuch, kann beim Menschen im Fall einer kutanen Leishmaniose (leishmaniasis tropica minor, leishmaniasis tropica major) in der Regel auf eine Therapie verzichtet werden, weil es regelmäßig zu Spontanheilungen kommt. Also wird das Wort Spontanheilung auch im Zusammenhang mit der Leishmaniose benutzt – wenn auch abhängig vom Erreger. Auch gibt es im Humanbereich immer wieder Menschen, die durch die Veränderung der Lebensumstände und eine psychische Regeneration eine an sich tödliche Erkrankung wie Pest oder Krebs überleben. (Quelle u. a. Wolf Eberhard Büntig, Krankheit als Chance). Da zudem ein stabiles Immunsystem die beste Prophylaxe auch für Leishmaniose bildet, warum sollten dann Spontanheilungen beim Hund nicht möglich sein?

 

Wie schütze ich meinen Hund vor Leishmaniose?

 Einen absoluten Schutz vor dieser Erkrankung gibt es nicht. Weder die auf dem Markt befindlichen chemischen Protectorbänder, die chemischen Pflegepräparate noch eine Impfung sind ein Garant dafür, dass Ihr Hund nicht erkrankt. Außerdem stellt sich bei den chemischen Präparaten wie immer die Frage, ob der gebotene Schutz in einem angemessenem Verhältnis zu der Belastung der Gesundheit des Hundes steht. Auch die Leishmanioseimpfung, an der schon seit längerer Zeit geforscht und getestet wird, die aber noch nicht offiziell im Einsatz ist, wirft die üblichen Fragen auf: deckt der jeweilige Impfstoff wirklich das Erregerspektrum ab? Was ist mit Impfschäden, Nebenwirkungen etc.? Ob man sich für den Weg der chemischen Keule entscheidet oder nicht, muss jeder Hundebesitzer eigenverantwortlich selbst entscheiden. Wir können an dieser Stelle nur grundsätzliche Tipps geben.

 

Bevor Sie mit Ihrem Hund eine Reise in mediterrane Länder unternehmen möchten, sollten Sie sich fragen, ob der Hund wirklich mit muss oder ob ein anderes Reiseziel vielleicht nicht auch interessant ist. Ist das Immunsystem Ihres Hundes geschwächt, sei es durch eine chronische oder gerade überstandene, akute Erkrankung, sollten Sie den Hund zu Hause lassen oder die Reise verschieben.
Grundsätzlich gilt: der beste natürliche Schutz vor Leishmaniose ist ein stabiles Immunsystem. Darum sollten Sie Ihren Hund auch nicht kurz vor dem Urlaub entwurmen, impfen oder mit chemischen Pflegepräparaten behandeln. Führen Sie diese Aktionen, sofern sie nötig sind, mindestens vier Wochen vor der Reise durch, damit das Immunsystem sich stabilisieren kann.
Versuchen Sie, die Anreise so stressfrei wie möglich für Hund und sich selbst zu gestalten. Übermäßiger Stress schwächt das Immunsystem. Am Urlaubsort selbst sollten Sie bedenken, dass die Sandmücken eigentlich nur in der Dämmerung und nachts aktiv sind. Halten Sie deshalb Ihren Hund in dieser Zeit möglichst im Haus.

 

Es ist also durchaus möglich, Ihren Hund vor einer Infektion zu schützen. Aber auch im Falle einer Ansteckung kann er mit der richtigen Kombination aus medizinischer Therapie und angemessener Ernährung, die seine besonderen Bedürfnisse berücksichtigt und sein Immunsystem stärkt, durchaus noch viele Jahre verbringen.

(Copyright by Marengo)

 


 

 

Die Zecke: überaus erfolgreich

 

Die Zecke ist am Ziel:

Bleibt sie unbemerkt, ist sie der Erhaltung ihrer Art einen Schritt näher gekommen.

Zecken sind eine an die Widernisse des Lebens seit 350 Millionen Jahren optimal angepasste Gattung der Milben. Mit hoher Wahrscheinlichkeit waren bereits in der Frühzeit einige Dinosaurierarten von ihnen befallen. Die große Überlebensfähigkeit der Zecke zeigt sich auch darin, dass ihre Gattung – wie auch Haie und Rochen – im Gegensatz zu den Dinosauriern nicht ausgestorben ist. Wir sollten uns also davor zu hüten, auf Zecken und ihre vermeintlich primitiven Fortpflanzungs- und Überlebenstechniken herabzuschauen und diese zu belächeln. Uns Menschen gibt es in der heutigen Form nämlich gerade mal 100.000 Jahre.

Aufgrund ihrer langen Saugdauer (Weibchen bis zu 2 Wochen, Männchen einige Tage) können Zecken auf ihrem Wirt (Mensch oder Tier) lange Strecken zurücklegen und unter günstigen klimatischen Bedingungen sich dort verbreiten. Immerhin können sie nach einer einzigen Blutmahlzeit bis zu 10 Jahre überleben. Ab 7° C und einer Luftfeuchtigkeit von > 50% sind Zecken zu vermehrungsfähigem Leben befähigt. Erst Temperaturen von < -20° C töten Larven, Nymphen oder Zecken. Auf diese Weise erstreckt sich ihr Repräsentanz-Areal von den Tropen bis zum nördlichen Polarkreis.

Ein Meister der Sinne

Natürlich wirkt es irgendwie hilflos, wenn ein blindes Exemplar der Gattung ‚gemeiner Holzbock’ (Ixodes ricinus) auf einem Blatt sitzt und sein mit je einem Duft oder Erschütterung wahrnehmenden Organ (Hallersches Organ) versehenes erstes Beinpaar in die Luft streckt, um das Herannahen eines Opfers zu wittern. Dabei stellt das Hallersche Organ im anatomischen Sinn eine Repräsentanz unterschiedlicher Sinneskategorien auf differente Reize dar. Nur wenige Zecken haben ein oder zwei seitlich angeordnete, belinste Sehgrubenpaare (ocelli = Äugelchen), wie z. B. Dermacentor reticulatus; der überwiegende Rest der Zeckengattung ist blind. Andererseits ist ein Weibchen in der Lage, ein soeben von ihr angesaugtes Tier so geschickt mit Sexualduftstoffen (Pheomone) zu kartieren, dass das Männchen, wie vom Navi gesteuert, direkt zu ihr gelockt wird. Unsere Parfum-Industrie versucht sein Jahren vergeblich, diese clevere Masche zu kopieren.

Zecken durchleben nach dem Ei-Stadium drei Stadien: Als Larve, als Nymphe und als Zecke. Als Larve und als Nymphe ist die Zecke noch geschlechtslos, als Zecke wird sie dann Männchen oder Weibchen. Natürliche Feinde der Zecken sind die Pilze Metarhizium anisopliae und Isaria fumosorosea, die für die Zecke tödlich sind. An den Pilzen der Gattung Hirsutella, Paecilomyces, Lecanicillium, Simplicillium, Acrodontium, Cladosporium, Beauveria und Ramularia können die Zecken schwer erkranken, jedoch meist nicht tödlich. Der Befall mit Fadenwürmern (Nematoden), die auch humanpathogen sind, ist für die Zecke ebenfalls tödlich. Es gibt Insekten (Ixodiphagus hookeri), eine Wespenart, die ihre Eier in Zecken ablegen und deren Larven die Zecken von innen her aushöhlen und töten. Hier bestehen Überlegungen, diese Wespenart in der Natur zu vermehren, um den Vormarsch der Zecken zu vermindern. Und schließlich fressen auch einige Vogelarten Zecken.

Ganz schön clever

Wie gelangt nun eine talentierte Zecke auf ihr Wirtstier oder ihren Wirtsmenschen? Larven besitzen sechs Beine, Nymphen und Zecken acht. Bei ausreichenden Außentemperaturen setzen sie sich auf Gläser und Sträucher. Larven können bis 25 cm klettern, Nymphen bis 50 cm und ausgewachsene Zecken bis 150 cm. Zecken können uns also fast „auf Augenhöhe“ begegnen. An ihrem Warteort strecken sie nun beide „Fühlerbeine“ in die Höhe, so dass das Hallersche Organ Ausdünstungen wahrnehmen kann (CO2, Ammoniak, Buttersäure und andere Schweißbestandteile). Sie sind sogar in der Lage, Menschen selbst nach einer Dusche wahrzunehmen. Es ist nicht eindeutig geklärt, ob Duftabwehrstoffe (Repellents) den natürlichen Geruch des Menschen „übertünchen“ oder aber auf Zecken abstoßend wirken.

Zecken der Gattung Amblyomma (Amblyomma variegatum, Amblyomma hebreum), die vornehmlich in Afrika vorkommen, warten nicht geduldig auf „ihren“ Wirt, sondern begeben sich aktiv auf die Suche nach ihm. Deswegen ist ein Wirt in diesem Fall oftmals von mehreren Zecken gleichzeitig befallen.

Es reicht auch nicht, scheinbar lückenlos bekleidet zu sein (Hose in Stiefel, lange Ärmel, Kopfbedeckung), weil Körperausdünstungen durch die meisten Textilien hindurch wahrnehmbar bleiben und Zecken selbst durch Kleiderritzen kriechen können. Ihr Krabbeln auf der Haut wird vom Menschen meist nicht bemerkt. Da die Zecke meist nicht sofort mit ihrer Saugaktion beginnt, sondern bis zu zwei Tage eine geeignete Stelle sucht, gelangt sie auch an bedeckte Körperstellen, wie z.B. Geschlechtsteile.

Zecken beissen nicht

Der "Zeckenbiss" ist eigentlich eine Zeckenfräsung: Die Tierchen checken mittels ihrer vier Tastorgane (Pedipalpen) erst einmal eine günstige Stelle ab. Dann stechen sie mit einem aus zwei Teilen gebildeten Saugrohr (Hypostoma) durch die oberste Hautschicht des Wirts und sichern sich mit Widerhaken, die am Hypostoma verankert sind. Als nächstes fahren sie zwei Fräswerkzeuge (Cheliceren) aus, um das umliegende Gewebe zu fräsen und zu häckseln. Ein in die Wunde eingebrachtes Lokalbetäubungsmittel sorgt für Schmerzfreiheit beim Wirt. Dabei entsteht ein kleiner Blut- und Lymphsee, an dessen Rändern sie sich mit einem hierzu eingespritzten Biozement für die nächste lange Saugphase verankern. Mit dem Saugen lassen sich Zecken unterschiedlich viel Zeit. Zunächst werden lytische Enzyme in den Blutsee gespritzt, um eine Vorverdauung einzuleiten, danach beginnt der Saugakt. Während Larven und Nymphen relativ konstant saugen, unterbrechen adulte Weibchen den Saugakt, wenn trotz Absonderung von Sexuallockstoffen (Pheromonen) ein Männchen ausbleibt. Bisweilen brechen sie sogar den Saugakt ab und lassen sich vom Wirtstier abfallen, um auf erneute Suche nach einem Wirt zu gehen, der beides bietet: Blutpool und Paarungsort. Oftmals werden sie dann sogar direkt am Boden begattet. Nach dem Geschlechtsakt sterben männliche Zecken sofort, die weiblichen vollziehen noch die Eiablage und sterben dann. Erstaunlich ist, daß die Elterngeneration während der langen Phase der Eireifung bereits verstorben ist, und die Eier relativ schutzlos sind. Offensichtlich hat diese elternlose Phase seit 350 Millionen Jahren dem Überleben ihrer Gattung und der Verbreitung der Zecken nicht geschadet.

zeckenbiss - krankheiten - borreliose - diagnostik - zecken - zeckenkrankheiten - heilung

zecke - symtome - rot - untersuchung - entzündet - gefährlich - schutz - heilungschancen

symptome - entfernen - erkrankung - heilen - impfung

 

Quelle:  © Dr. Christian Wittig | Facharzt für Orthopädie | Düsseldorf

 


 

Quelle: adopTiere e.V

Mittelmeerkrankheiten: Leishmaniose

 

Zum Thema Leishmaniose kann man im Internet „ALLES” finden. Da gibt es die Seiten, auf denen die Leishmaniose als schlimmster Schicksalsschlag überhaupt beschrieben wird, und dann gibt es die anderen, die die Krankheit mit einem harmlosen Schnupfen vergleichen. Beides hat nichts mit der Realität zu tun. Wir sind an dieser Stelle um Objektivität bemüht. Deshalb einige wichtige Tatsachen vorweg:

 

 

Die schlechte Nachricht: Leishmaniose ist beim Hund nicht heilbar.

Die gute Nachricht: Ein mit Leishmaniose infizierter Hund kann im richtigen Umfeld und bei fachgerechter Behandlung ein langes und erfülltes Leben ohne Schmerzen oder Einschränkungen führen.

Es soll nicht verschwiegen werden, dass es natürlich problematische Krankheitsverläufe gibt, die mit dem Tod des Tieres enden können.

 

Das Wichtigste ist, dass Sie sich ausführlich mit dem Thema auseinander setzen, bevor Sie einen erkrankten Hund aufnehmen. Der folgende Text soll eine erste Hilfestellung sein. Er ersetzt aber nicht die weitere Recherche und ein Gespräch mit einem spezialisierten Tierarzt. Wichtig ist, dass dieser sich mit Mittelmeerkrankheiten auskennt, mit Fachlabors zusammenarbeitet, sich mit Leishmaniose-Spezialisten notfalls austauscht und die Patientenbesitzer nicht unnötig beunruhigt.

 

Deko 

Begriffsdefinition

Leishmaniose ist eine in tropischen und subtropischen Gebieten der Welt verbreitete Erkrankung, die durch parasitäre Einzeller hervorgerufen wird. Diese Einzeller werden durch den Stich der Sand- oder Schmetterlingsmücke auf den Mensch, den Hund oder jeden anderen Warmblüter übertragen. In unseren Breitengraden ist glücklicherweise (noch) zu kalt für die Sandmücke. Allerdings soll man vereinzelt schon Exemplare im Bodenseegebiet und im südlichen Rheingraben gefunden haben (Stand 2007).

 

 

Heilungschancen:

Beim Menschen ist die Leishmaniose heilbar. Bei Hunden kann man die Krankheit mit Medikamenten gut unter Kontrolle bekommen und die akuten Beschwerden lindern.

Aber: Leishmaniose ist beim Hund nicht heilbar. Eine Behandlung kann dem Hund durchaus über Jahre - auch für den Rest seines Lebens - ein beschwerdefreies Dasein ermöglichen.

Es soll aber nicht verschwiegen werden, dass die Krankheitsverläufe sehr unterschiedlich sein können. Wird die Leishmaniose nicht behandelt, führt sie auf jeden Fall zum Tod eines Hundes.

Die Hunde sterben aufgrund von Schädigungen der inneren Organe oder an Folgeerkrankungen.

 

 

Ansteckung:

Eine Übertragung auf den Menschen ist nur durch den Stich der Schmetterlingsmücke möglich. Allerdings sind hier trotz der Millionen deutschen Urlauber im Süden nur wenige Fälle bekannt.

 

 Eine Übertragung ohne die Mücke ist theoretisch möglich, aber bisher nie nachgewiesen. Sie wäre nur dann zu erwarten, wenn infiziertes Blut oder Wundsekret etc. eines befallenen Hundes in den Blutkreislauf des Menschen oder eines anderen Hundes gelangt. Eine Übertragung durch Speichel konnte bisher nicht nachgewiesen werden. Anscheinend ist der Einsatz der Sandmücke nötig, um eine Infizierung zu ermöglichen, denn:

 

In der Praxis konnte bisher keine Übertragung von Hund auf Mensch/Hund nachgewiesen werden.

 

 Hinweis: Wenn sie ihren Hund mit in den Urlaub nehmen, kann er genauso infiziert werden! Entsprechende Schutzmaßnahmen wie ein spezielles Halsband etc. sollten auf alle Fälle getroffen werden.

 

 Leishmaniose hat eine relativ unbestimmte Inkubationszeit von 3 Monaten - 7 Jahren. Dies macht die Diagnose nicht einfacher.

 

 

Symptome:

Da die Symptome der Leishmaniose sehr vielfältig sind und die Krankheit teilweise in Schüben auftritt, ist es relativ schwierig, die Leishmaniose zu erkennen. Die häufigste Erscheinungsform ist die Hautleishmaniose.

 

Typisch für einen infizierten Hund ist bei dieser Variante der Haarverlust rund um die Augen, entlang der Ohrränder und an der Schnauze. Kahle Stellen findet man auch an Hals und Beinen.

Diese sind häufig entzündet. Schuppige, ausgefranste Ohrränder, stark wachsende Krallen (meist das erste Anzeichen!), Nasenbluten, Bindehautentzündung, geschwollene Milz und Lymphknoten sind weitere Symptome der Leishmaniose. Im fortgeschrittenen Stadium magern die Tiere stark ab, sie fühlen sich matt und haben Durchfall.

 

 Je früher die Infektion erkannt und behandelt wird, desto größer sind die Überlebenschancen des Vierbeiners.

An dieser Stelle sei erwähnt, dass die genannten Symptome oft auch Folge der schlechten Lebensbedingungen und Ernährung der Tiere im Süden sind.

So müssen kahle Stellen und Augenentzündung nicht zwangsläufig mit der Diagnose Leishmaniose einhergehen. Eine ärztliche Untersuchung ist zwingend notwendig.

 

Diagnose:

Für die Diagnose wird dem Hund Blut abgenommen und zur Untersuchung auf Antikörper in ein Labor geschickt. Die Antikörper sind bereits 2-4 Wochen nach Ausbruch der Infektion nachweisbar. Gemessen wird der sogenannte Titer (Konzentrationsangabe von Antikörpern im Blut) – ein Begriff aus der Labormedizin. Zur Titer-Bestimmung verdünnt man das Blut und prüft, ob sich die Antikörper noch nachweisen lassen. Der letzte Verdünnungswert ist dann der angegebene Titer. Ein hoher Titer (Verhältnis 1:2000) deutet auf eine stark Infizierung hin: Der Körper setzt sich massiv mit der Krankheit auseinander. Ein Titer unter 1:80 gilt als negativ. Allerdings gibt es keine einheitlichen Werte: Deutsche Labore benutzen ein anderes System als z.B. italienische, so dass Werte verschiedener Institute nicht verglichen werden können. Den zuverlässigsten Test bietet hier eine Untersuchung des Knochenmarks. Der Nachweis ist aber schmerzhafter für das Tier, aufwändiger und deutlich teurer. Daher wird sie nur vereinzelt von Tierärzten angeboten.

 

 

Behandlung:

Zur Behandlung werden in der Regel zwei Medikamente verwendet.

 Zum einen Allopurinol, ein in der Humanmedizin bekanntes Gichtmittel. Das Medikament ist nebenwirkungsarm und relativ preiswert. Bei den leichteren Fällen gehen die Symptome schnell zurück und das Tier erholt sich. Allopurinol wird oft verordnet, wenn die Krankheit erstmals ausbricht oder auch durchgehend zur Vorbeugung neuer Schübe bei chronisch infizierten Tieren.

 Bei fortgeschrittenen oder schweren Fällen setzen die Mediziner Glucantime ein. Es wird unter genauer Beobachtung eines Arztes über einen längeren Zeitraum injiziert. Die Nebenwirkungen sind deutlich stärker. Begleitend sollte das Immunsystem gestärkt werden und eine Leberschutzbehandlung durchgeführt werden. Das Medikament ist deutlich teurer. Als Hausnummer muss für eine einmalige Kur bei einem 20 kg schweren Hund mit Kosten von ca. 500 Euro gerechnet werden. Mit rund 80% liegen die Chancen gut, dass die Symptome zurückgehen und der Hund beschwerdefrei wird. Voraussetzung ist, dass die Organe nicht zu stark geschädigt sind.

 

Die Forschung arbeitet intensiv am Thema Leishmaniose, so dass immer wieder neue Medikamente oder Wirkstoffkombinationen auf den Markt kommen.

 

FAZIT:

Nicht jeder Hund, der durch einen Stich der Sandmücke mit Leishmanien infiziert wird, erkrankt auch tatsächlich. Ob die Leishmaniose ausbricht, hängt vom Immunsystem des Tieres ab. Warum bei einem die Leishmaniose ausbricht, bei einem anderen nicht, warum in einem Fall das preiswerte Allopurinol ausreicht, um die Krankheit zu unterdrücken, in einem anderen erst eine wesentlich aufwändigere Behandlung zum Erfolg führt, wissen die Ärzte nicht. Jeder Hund setzt sich auf seine Weise mit der Krankheit auseinander. Besonders in den Ländern, in denen die Leishmaniose heimisch ist, scheinen Hunde eine gewisse Immunität gegen die Krankheit zu entwickeln. Es gibt deutlich mehr infizierte als erkrankte Tiere.

 

 Unser Rat:

BEVOR SIE EINEN ERKRANKTEN HUND AUFNEHMEN, SETZEN SIE SICH BITTE BEWUSST MIT DEM THEMA AUSEINANDER!

 

 Folgende Fragen sollten Sie klären und mit einem ausdrücklichen JA beantworten können: •Haben Sie einen spezialisierten Tierarzt in der Nähe? (Mitteleuropäische Praxen sind oft überfordert mit der Thematik, da die Krankheit hier ansonsten nicht vorkommt.)

Sind die zusätzlichen Kosten für Sie tragbar?

Ist Ihre Familie und das Umfeld mit der Adoption eines erkrankten Hundes einverstanden?

Haben Sie während des Urlaubs bzw. im Krankheitsfall jemanden, der den Hund kurzzeitig betreuen kann?

Haben Sie sich damit auseinandergesetzt, dass Ihr Hund früher sterben könnte und dass das Sterben bei dieser Krankheit für alle Beteiligten sehr belastend sein kann?

 

Leishmaniose

kommt im gesamten Mittelmeerraum, Frankreich, Süddeutschland, Schweiz, Osteuropa und evtl. Österreich.

Der wichtigste Überträger ist die Sandmücke, weiterhin ist die Übertragung auch über die Plazenta im Mutterleib bekannt.

Die Übertragung erfolgt jedoch nicht zwangsläufig. Es kann innerhalb des Wurfes einer infizierten Hündin sowohl infizierte wie nicht infizierte Welpen geben.

Einige Welpen weisen einen Antikörpertiter auf, ohne selbst infiziert zu sein. Der Titer geht in solchen Fällen innerhalb des ersten Lebensjahres zurück.

 Direkte Übertragungen Tier zu Tier oder Tier zu Mensch wurden bisher nicht nachgewiesen.

Allerdings gibt es einige ungeklärte Fälle, u. a. in Amerika, wo bislang nicht klar ist, WIE sich Hunde infiziert haben, ohne in einem Endemie Gebiet gewesen zu sein.

Leishmaniose-Hunde haben oft offene Ekzeme, in deren Wundsekret (nicht im Blut!) Leishmanien nachweisbar sind.

Diese sind theoretisch infektiös, wenn sie direkt von dem Ekzem in das Blut (oder eine Wunde) von Tieren oder Menschen gelangen.

Ein Nachweis wurde bisher aber noch nicht beschrieben. Dennoch sollte man infizierte Tiere mit Verletzungen grundsätzlich von Kindern fernhalten, und natürlich auch selbst größte Hygiene walten lassen.

 An der Luft sind Leishmanien nicht lebensfähig.

Sollte Wundsekret also beim Vorbeilaufen an Gegenständen hängen bleiben oder auf den Boden tropfen, ist die Infektionsgefahr vorbei, sobald es antrocknet, spätestens nach wenigen Minuten.

 

Durch Hundebisse kann Leishmaniose nicht übertragen werden, da im Speichel keine Leishmanien vorhanden sind.

Auch über die Luft, Tröpfcheninfektion oder Körperausscheidungen wie Kot und Urin ist keine Übertragung möglich. Eine Übertragung beim Deckakt wäre theoretisch möglich, z. B. infolge der Ausscheidungen der Hündin. Untersuchungen liegen hierzu noch nicht vor.

 

Selbst bei Kontakt mit frischem Blut (bei frischen Verletzungen des infizierten Hundes) besteht kaum ein Infektionsrisiko,

da im frischen Blut kaum Leishmanien enthalten sind. Lediglich bei HIV-infizierten Menschen, die gleichzeitig Leishmaniose haben, ist bisher der Nachweis von Leishmanien im Blut gelungen.

 Am Anfang ist die Sandmücke

Leishmanien sind einzellige Parasiten. Es gibt sie in verschiedenen Varianten (Stämmen). Sie werden ausschließlich durch den Stich der Sandmücke übertragen.

Die Inkubationszeit von Leishmaniose kann von 5 Wochen bis hin zu etwa sieben Jahren dauern.

 Was bedeutet das nun für Sie und jeden anderen, der einem Hund aus dem Süden ein Zuhause gibt?

Auch ein „negativer Test“ gibt keine Garantie für einen allzeit gesunden Hund.

Es ist also ohne weiteres möglich, dass ein Hund erst nach Jahren Krankheitsanzeichen hat und bei einer neuerlichen Überprüfung plötzlich einen „positiven Test“ hat.

 Wie erkrankt mein Hund an Leishmaniose?

Übertragen werden die Leishmanien durch den Stich der Sand- oder Schmetterlingsmücke, die infiziertes Blut aufnimmt und durch einen neuen Stich weitergibt.

Die Leishmanien – LM’s – nisten sich im Knochenmark, den Lymphknoten, der Leber und in der Milz ein.

Hier können sie viele, viele Jahre sitzen, ohne dass überhaupt irgendetwas wirklich gravierendes passiert.

Man muss also unterscheiden, ob der Hund lediglich infiziert oder tatsächlich erkrankt ist.

Stress, Ärger, neue Situationen, Futterumstellung, Krankheit, etc. kann einen Leishmanioseschub auslösen.

Befindet sich der Hund in einem stressfreien Umfeld, fühlt sich wohl und ist auch sonst in einer guten, gesundheitlichen Verfassung, so ist der Ausbruch von LM relativ selten.

 Symptome

Leishmaniose kann sich durch kahle Stellen um die Augen herum äußern, an der Schnauze, am Hals und an den Beinen, die sich entzünden können,

schuppige, haarlose Ohrränder, durch stark wachsende Krallen, Nasenbluten und rissigen Nasenspiegel sowie Bindehautentzündung,

geschwollene Milz und Lymphknoten. Im fortgeschrittenen Stadium magern die Tiere stark ab, sie fühlen sich matt, haben Durchfall und Muskelschmerzen.

 

Zur Behandlung werden in der Regel zwei Medikamente verwendet. Einmal Allopurinol, preiswerte und nebenwirkungsarme Tabletten aus der Humanmedizin,

deren Wirkung meist schon nach kurzer Behandlung anschlägt: Die Symptome gehen schnell zurück und das Tier erholt sich gut.

 

Allopurinol wird oft verordnet, wenn die Krankheit erneut ausbricht oder auch durchgehend zur Vorbeugung.

Damit lässt sich im günstigen Fall verhindern, dass Symptome überhaupt noch einmal auftreten.

Unter dem Mikroskop ist zu erkennen, dass bei der Behandlung mit Allopurinol die Erregerdichte stark zurückgeht.

Die Kosten einer Allopurinol-Behandlung liegen bei ca. 9 – 18 Euro für 3 Monate, je nach Gewicht des Hundes.

 

Vor allem in schweren oder fortgeschrittenen Fällen setzen Mediziner zur Behandlung ein anderes Medikament ein – Glucantime.

Es wird täglich über einen längeren Zeitraum injiziert, hat gewisse Nebenwirkungen, aber ist durchaus erschwinglich.

Bei einen 20 Kilogramm schweren Hund kann in der Regel für eine einmalige Glucantime-Kur von 45 Tagen mit Kosten von rund 126 - Euro gerechnet werden.

Mit rund 80 Prozent liegen die Chancen gut, dass ein behandelter Hund zwar nicht geheilt, aber doch beschwerdefrei alt werden kann. Voraussetzung ist, dass die Organe noch nicht zu stark geschädigt sind.

 

Eine dritte Therapie, die sich erst seit 2007 etabliert, wird mit dem Medikament Miltefuran durchgeführt. Hier wird das Medikament in flüssiger Form mit den Mahlzeiten eingenommen und zwar für einen Zeitraum von 28 Tagen. Auch hier kann es häufiger Nebenwirkungen geben, die sich in der Regel in Übelkeit und Erbrechen des Hundes zeigen. Wirksam sind alle 3 Therapien, wobei man i.d.R. mit Allopurinol anfängt.

 Ist eine Übertragung auf den Mensch möglich?

Eine Übertragung auf den Menschen ist durch den Stich der Schmetterlingsmücke möglich.

Allerdings sind, trotz der Millionen deutscher Urlauber, die ihre Ferien in den endemischen Gebieten Europas verbringen (also dort, wo die Leishmanien heimisch sind),

nur wenige Fälle von Leishmaniose-Erkrankungen bekannt. Eine Übertragung ohne die Mücke konnte wissenschaftlich nicht nachgewiesen werden.

 Expertenmeinungen zu den gefunden Sandmücken in Deutschland

Professor Dr. Kurt Pfister vom Institut für vergleichende Tropenmedizin und Parasitologie an der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität München verurteilt jede Panikmache als überspitzt und unangebracht. Es sei nicht anzunehmen, dass das Verbreitungsrisiko von Leishmaniose durch den „Import“ der Mittelmeerhunde steige. Professor Pfister betont, dass seiner Kenntnis nach die gefundenen Sandmücken einer Art angehören, die Leishmaniose gar nicht übertragen kann. Aber selbst, falls einmal eine andere Art entdeckt wird, bleibt die Tatsache bestehen, dass die winzigen, empfindlichen Schmetterlingsmücken zum Überleben und um heimisch zu werden, eine so hohe Durchschnittstemperatur benötigen, wie sie in Deutschland kaum oder nur an wenigen Orten vorkommt. Schmetterlingsmücken nehmen die Erreger in einem frühen Entwicklungsstadium auf (Amastigoten), die Leishmanien entwickeln sich in ihrem Wirt weiter zu Promastigoten und sind dann erst infektiös. Wissenschaftler bezweifeln, ob Schmetterlingsmücken überhaupt so lange in unserem Klima leben. Und zuletzt, dank der Behandlung mit Glucantime oder Allopurinol, geht die Erregerdichte bei den infizierten Hunden stark zurück. Damit reduziert sich auch die Gefahr, dass beim Stich der Mücke Leishmanien überhaupt aufgenommen werden. Als zusätzliche Sicherung könnten Besitzer infizierter Hunde ihren Tieren das Halsband umlegen, dessen Wirkstoff die Mücke abtötet.

 

Parasitologen, Tropenmediziner und Veterinäre, die sich wissenschaftlich mit Leishmaniose befassen, sehen deshalb die Gefahr, dass es durch Hunde aus endemischen Gebieten zu einer Ausbreitung der Krankheit in Deutschland kommen kann, als sehr unwahrscheinlich an. Unter diesem Aspekt ist es auch nicht unverantwortlich, einen infizierten Hund nach Deutschland zu bringen. Nicht zu vertreten ist allerdings, wenn Tiere ungetestet aus Mittelmeerländern geholt und vermittelt werden. Das ist verantwortungslos gegenüber jedem infizierten Hund, der ohne die richtige Information vielleicht falsch oder gar nicht therapiert wird, und ebenso gegenüber dem neuen Besitzer, der nicht entscheiden konnte, ob er überhaupt ein krankes Tier aufnehmen will. Gefordert ist sachlicher Umgang mit der Krankheit, vernünftige Abwägung, ob ein infizierter Hund in Deutschland eine Chance hat, und ehrliche Aufklärung, bevor er in ein neues Zuhause vermittelt wird.

 

Sachlicher Umgang mit der Krankheit bedeutet aber auch, dass befallene Hunde nicht unnötig eingeschläfert werden. Es ist nur dann erlaubt, einen an Leishmaniose erkrankten Hund zu euthanasieren, wenn er nicht mehr zu therapieren ist und damit von unheilbarem Leiden erlöst wird, keinesfalls aber aus Gründen einer möglichen Verbreitung der Krankheit. Dies wäre ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz.

 

Professor Pfister: „Da würde ich mich ganz vehement gegen verwehren.“ Es wird immer noch, auch von Amtsveterinären und Tierärzten, behauptet, Leishmaniose sei eine Tierseuche und damit meldepflichtig. Das ist falsch! Es ist in Deutschland genau festgelegt, welche Krankheiten zu den Seuchen zählen – Leishmaniose gehört nicht dazu. Professor Pfister sagt es in einem Beitrag des WDR ausdrücklich: „Aus amtsärztlicher Sicht gibt es keinen Grund, dagegen vorzugehen.“ Wer bewusst einen an Leishmaniose erkrankten Hund aufnimmt, weil er einem Tier helfen möchte, oder wer plötzlich damit konfrontiert wird, dass sein Hund infiziert ist, der sollte sich unbedingt von einem Tierarzt beraten lassen. Wichtig ist, dass dieser sich mit Mittelmeerkrankheiten auskennt, mit Fachlabors zusammenarbeitet, sich mit Leishmaniose-Spezialisten notfalls austauscht und die Patientenbesitzer nicht unnötig beunruhigt.

 

Ich hoffe, dass Theo und all die anderen Hunde, (zur Zeit sind es 8 die mit Theo Leishmaniose positiv getestet wurden), doch noch Menschen finden , die diesen Hunden helfen werden. Schließlich finden doch auch Hunde mit einen Herzfehler oder HD oder …..die auch regelmäßig Tabletten nehmen müssen auch ihre Menschen, warum also nur bei Leishmaniose nicht.

 

Ich bitte Euch: Gibt auch diesen Hunden eine Chance auf ein artgerechtes Leben. Denn…..habt Ihr Euch mal Gedanken gemacht, was wäre, wenn Euer geliebtes Tier auf einmal Leishmaniose positiv wäre? Jeder, der mit seinem Tier in den Süden fährt, setzt sich dem Risiko aus, von der Sandstrandmücke gestochen und somit infiziert zu werden. Schützen kann man sich mit den Scaliborhalsbändern und mit Advantix. Aber mal ehrlich, ist jemand schon mal auf die Idee gekommen, seinen gesund wirkenden Hund auf Mittelmeerkrankheiten testen zu lassen. So wie es auf Zypern immer vor einer Einreise gemacht wird. Was meint ihr, wie viele Familienhunde in Deutschland leben, die diesen Erreger in sich tragen? Und diese Hunde werden deshalb nicht zu Patenhunde, diese Hunde werden weiterhin von uns geliebt und liebevoll umsorgt.

 

Ein Bericht zum Nachdenken…………. und vielleicht ja auch zum Umdenken!

 

Quelle: Zypernhunde e.V.


Leishmaniose

Die Leishmaniose ist eine schwere Infektionskrankheit, sie muß aber nicht zwangsläufig auch ein Todesurteil sein.

Die Erreger, in mediterranen Ländern Europas ist das ausschließlich Leishmania infantum, befallen die weißen Blutkörperchen im Knochenmark und schädigen Organe wie die Leber, Milz und die Nieren.

Der wichtigste Überträger ist die weibliche Sandmücke, welche im gesamten Mittelmeerraum, in Frankreich, Osteuropa, der Schweiz und auch in Süddeutschland vorkommt. Die Infektion im Mutterleib ist ebenfalls bekannt. Eine direkte Übertragung vom Tier auf den Menschen und von Tier zu Tier wurde bisher nicht nachgewiesen. Im Speichel infizierter Hunde sind keine Leishmanien vorhanden, weshalb durch Hundebisse bzw. Speichelkontakt keine Ansteckung erfolgt. Auch die Übertragung durch Kot, Urin und frisches Blut ist unwahrscheinlich.

INFO: Die Sandmücke

Die Symptome sind sehr vielfältig und je nachdem, in welcher Region der Hund infiziert wurde, sehr unterschiedlich.

Erste unspezifische Symptome können allgemeine Schwäche, Durchfall und Erbrechen, Appetitlosigkeit und Abmagerung sein.

Am auffälligsten sind Ohrrandnekrosen ("Ausfransen" der Ohren), oft begleitet von Schuppenbildung an den Ohren und am Kopf, später auch am gesamten Körper.

Häufig entstehen entzündliche Hautveränderungen, kleine, offene und kreisrunde Wunden, die schlecht verheilen. In deren Folge kann es zu Haarausfall kommen. Bei Hunden aus Griechenland kann man völlige Kahlheit beobachten, bei spanischen und italienischen Hunden einen Haarausfall um die Augenregion ( die sogen. "Brillenbildung"). Zusätzlich können Lymphknotenschwellungen, Entzündungen der Augenlider und übermäßiges Krallenwachstum auftreten.

Diagnostik: Blutuntersuchung, bei der ein leishmanienspezifischer Antikörpertest (IFAT) durchgeführt wird.

Eine Knochenmarkpunktion liefert einen direkten Nachweis. Es gibt verschiedene Therapiemöglichkeiten, die jeweils für das betroffene Tier individuell erstellt werden muß.

Unbehandel verläuft Leishmaniose meist tödlich. Früh genug behandelt haben die Hunde jedoch eine Chance, die Krankheit kann oft aufgehalten werden.

Noch ausführlichere Information zur Leishmaniose erhalten sie am Ende dieser Seite        (Copyright by Marengo)

  ____________________________________________

 Babesiose

Die Babesiose ist eine durch Protozoen hervorgerufene Infektionskrankheit. Sie wird überwiegend durch die Infektion mit Babesia canis verursacht. Die Übertragung erfolgt durch verschiedene Zeckenarten (Auwald- und Braune Hundezecke). Eine Übertragung vom Hund auf den Menschen oder von Hund zu Hund ist nicht möglich.

Die Babesien befallen die roten Blutkörperchen und zerstören sie. Die Inkubationszeit beträgt 3 - 16 Tage.

Babesiose kommt u.a. in Südeuropa, in der Schweiz, Holland und Frankreich vor. Auwald - (Dermacentor-) Zecken sind mittlerweile auch in fast ganz Deutschland verbreitet.

Die Erkrankung kann schleichend, akut, aber auch ohne deutliche Krankheitszeichen oder chronisch verlaufen.

Es kommt zur Beeinträchtigung des Allgemeinzustandes, Apathie, Fieber, evtl. zu Gelbsucht, Leber- und Milzschwellung. Vereinzelt kann Durchfall, dunkler Urin und Hautveränderungen auftreten.

Nachdem die Erreger im Blut nachgewiesen wurden, wird mit Antiparasitikum behandelt.

  ____________________________________________

Ehrlichiose

Ehrlichiose ist eine durch Ehrlichis canis, eine Bakterienart, hervorgerufene Erkrankung. Die Übertragung erfolgt durch den Stich der Braunen Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus). Die Ehrlichien befallen die weißen Blutkörperchen und schädigen das Immunsystem. Die Inkubationszeit beträgt 8 - 20 Tage.

Ehrlichiose tritt häufig gemeinsam mit der Babesiose auf, da die Braune Hundezecke beide Erreger übertragen kann.

Ehrlichiose kommt in ganz Europa vor, besonders häufig in südlichen und östlichen Ländern. Die Erkrankung kann akut, oder meist chronisch, aber auch ohne erkennbare Symptome verlaufen.

Häufig tritt hohes Fieber, verbunden mit allgemeiner Schwäche, Übelkeit und Erbrechen auf. Durch das Absinken der Thrombozyten kommt es zur erhöhten Blutungsneigung. Evtl. kann Nasenbluten, Blut im Urin und Kot sowie Ödeme an den Gliedmaßen vorkommen.

Nachdem Ehrlichien bei der Blutuntersuchung nachgewiesen wurden, schließt sich eine mehrwöchige Behandlung mit Antibiotika an.

Rechtzeitig erkannt und behandelt ist Ehrlichiose heilbar. Unbehandelt kann die Erkrankung aufgrund der andauernden Blutungsneigung zum Tod des Hundes führen.

   ____________________________________________

 Filarien

In Europa sind verschiedene Filarienarten bekannt.

Dirofilaria immitis (Herzwurm)

Der Erreger wird von 60 verschiedenen Stechmückenarten übertragen. Auch die Übertragung im Mutterleib ist bekannt.

Erwachsene Herzwürmer leben vorrangig in den Pulmonalarterien und im Herzen. Sie werden 12 - 30 cm groß und haben eine Lebenserwartung von ca. 7 Jahren.

Dieser Parasit kommt in Frankreich, Italien, Spanien, Griechenland und Portugal vor.

In Abhängigkeit von der Anzahl und der Lokalisation der erwachsenen Herzwürmer treten chronischer Husten (evtl. mit Blutbeimengungen), Gewichtsverlust, Schwäche und Atemnot auf.

Nachdem Mikrofilarien im Blut nachgewiesen wurden, wird mit starken und toxischen Medikamenten behandelt. Evtl. ist bei massivem Befall eine chirurgische Entfernung der erwachsenen Würmer erforderlich.

Mit freundlicher Genehmigung
von hands-for-dogs

____________________________________________

Canine Demodikose

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
 
 
Haarausfall und leichte Hautrötung an der Halsunterseite bei einem Mops mit Demodikose

Die canine Demodikose ist eine häufige, durch die übermäßige Vermehrung der Haarbalgmilbe Demodex canis hervorgerufene, parasitäre Hauterkrankung der Hunde (Canidae). Sie kann örtlich begrenzt oder am ganzen Körper auftreten. Die Demodikose entsteht bei älteren Tieren nur im Zusammenhang mit Störungen des Immunsystems, bei Jungtieren ist die Entstehung der Krankheit nicht vollständig aufgeklärt. Die Demodikose beginnt zumeist mit Haarausfall und ohne Juckreiz. Im weiteren Verlauf können sich durch eine bakterielle Sekundärinfektion stärkere Hautveränderungen bis zu einer eitrigen Hautentzündung (Pyodermie) entwickeln. Die Krankheit wird durch den mikroskopischen Nachweis der Milben festgestellt. Die Behandlung erfolgt mit milbenwirksamen Medikamenten.

Krankheitsursache

Demodex canis

Auslöser einer Demodikose ist vor allem Demodex canis. Demodex canis ist eine schlanke, etwa 250 bis 300 µm lange und 40 µm dicke Milbe, die in den Haarbälgen (Haarfollikeln) und Talgdrüsen parasitiert. Dort ernährt sie sich von Talg, Gewebsflüssigkeit und den natürlich abgestoßenen Zellen. In geringer Zahl kommen diese Milben als Kommensale auch bei vielen klinisch gesunden Tieren vor. Die weiblichen Milben legen Eier, die sich über ein Larven- und Nymphenstadium zu den erwachsenen Milben entwickeln. Der gesamte Entwicklungszyklus findet in den Haarbälgen statt und dauert 20 bis 35 Tage. Außerhalb des Wirtes sind Haarbalgmilben nicht überlebensfähig und sterben infolge Austrocknung schnell ab. Haarbalgmilben produzieren keinen Kot, sondern lagern Stoffwechselabbauprodukte in Zellen des Darmtrakts ein, so dass sie kaum eine Immunantwort provozieren.

In jüngerer Zeit wurden weitere Demodex-canis-ähnliche Milben beschrieben, die größer bzw. kleiner sind. Die kürzere Milbe wurde Demodex cornei[1], die längere Demodex injai[2] genannt. Demodex cornei lebt vor allem auf der Hautoberfläche und kann in Kombination mit Demodex canis auftreten. Demodex injai scheint sich vor allem in den Talgdrüsen aufzuhalten.

Krankheitsentstehung und Verbreitung

Die Übertragung der Demodex-Milben erfolgt zumeist schon im Alter von wenigen Lebenstagen von der Hündin auf die Welpen beim Säugen. Diese Infektion bleibt aber in der Regel symptomlos. Eine Übertragung von Hund zu Hund nach dem dritten Lebenstag gilt als unwahrscheinlich. Zum Ausbruch einer Demodikose kommt es erst viel später, wenn sich diese Milben stark vermehren. Betroffene Jungtiere scheinen keine Störungen des Immunsystems zu haben. Lediglich eine vorübergehende Verminderung der T-Zell-Immunität wird beobachtet, die unter Umständen aber nur Folge der Erkrankung ist. Bei älteren Tieren kommt es meist durch Störungen des Immunsystems (Tumore, Nebennierenüberfunktion, Schilddrüsenunterfunktion, Leishmaniose, Mangelernährung sowie Behandlung mit Glukokortikoiden, anderen Immunsuppressiva, Progesteron oder Chemotherapeutika) zu einer Demodikose.

Der Erreger verursacht bei Krankheitsausbruch eine Schädigung der beim Hund zusammengesetzten Haarfollikel (bis zu 20 Haare pro Follikel) und eine Störung der Haarbildung.

Die Demodikose tritt weltweit auf. Eine erhöhte Krankheitsneigung bestimmter Hunderassen (Rasseprädisposition) wird in Europa, im Gegensatz zu den Vereinigten Staaten, nicht beobachtet. In Amerika sind vor allem Englische Bulldogge, Französische Bulldogge, Mops, Dobermann, Deutscher Schäferhund und einige Terrier betroffen. Dies wird dadurch erklärt, dass in Europa immungeschwächte Tiere („Kümmerer“) nicht zur Zucht verwendet werden. Darüber hinaus scheint es eine individuelle genetische Prädisposition zu geben.

Eine Übertragung auf andere Spezies findet nicht statt, da Haarbalgmilben streng wirtsspezifisch sind.

Klinisches Bild

Demodex-canis-Infektionen

Das erste Zeichen einer Demodikose durch Demodex canis ist zumeist Haarausfall (Alopezie), der nur an umschriebenen Stellen oder auch am ganzen Körper (generalisiert) auftreten kann. Häufig tritt an den haarlosen Stellen eine vermehrte Talg- (Seborrhö) oder Schuppenbildung auf. In einigen Fällen können letztere Symptome auch ohne Haarverlust auftreten. Später kann es zu einer grauen Verfärbung der geschädigten Areale kommen. Bis zu diesem Stadium ist zumeist kein Juckreiz vorhanden.

Bei Jungtieren (jünger als 18 Monate) beginnen die Veränderungen zumeist im Gesichtsbereich („Brillenbildung“, Lefzen, Kinn) und/oder an den Gliedmaßen. Zumeist heilt diese Erkrankung auch ohne Behandlung nach wenigen Wochen ab, sie kann sich aber auch weiter ausdehnen und in eine generalisierte Demodikose übergehen.

Im weiteren Verlauf ist das klinische Bild durch eine bakterielle Sekundärinfektion, vor allem mit Staphylokokken, seltener auch mit Proteus, Klebsiellen oder Escherichia coli gekennzeichnet. Es kommt zu einer Follikulitis, Furunkulose und übermäßigen Verhornung (Hyperkeratose). Gelegentlich kann sich dieses Stadium der Erkrankung auch durch Pusteln manifestieren. Bei tiefem Eindringen der Bakterien in die Haut entwickelt sich eine eitrige Hautentzündung (Pyodermie) mit Bildung von Krusten und Schwellungen der Lymphknoten.

Sonderformen sind der Befall der Haut der Füße und des Ohrs. Der Befall der Füße (Pododemodikose) äußert sich in Rötung und Schwellung (Ödem) im Zwischenzehenbereich; in ausgeprägten Fällen entwickeln sich Granulome und Fisteln, so dass das Bild einer chronischen Pododermatitis entsteht. Der Befall des äußeren Gehörgangs (Otodemodikose) wird vor allem bei generalisierter Demodikose beobachtet und ist durch ein bräunliches Sekret gekennzeichnet.

Infektionen mit anderen Demodex-Milben

Demodex-injai-Infektionen äußern sich zumeist mit erhöhter Talgproduktion („fettige Haut“), schlechter Haarqualität mit schütterem Haar und vor allem am Rücken auftretendem Juckreiz. Auch Papeln, Pusteln oder „Mitesser“ können auftreten. Diese Form der Demodikose wird vor allem bei Terriern beobachtet. Demodex-cornei-Infektionen zeigen sich in Rötungen der Haut, Schuppenbildung und ausgeprägtem Juckreiz.[3]

Untersuchungsmethoden

Demodex canis im mikroskopischen Bild eines Hautgeschabsels

Die Diagnose erfolgt durch Nachweis lebender Milben in den Haarfollikeln. Dazu muss in der Regel ein tiefes Hautgeschabsel entnommen werden. Auch mit Herausziehen eines Haarbüschels („hair pluck“), dem Ausquetschen der Haarfollikel bzw. Talgdrüsen mit einer Klemme oder einer Hautbiopsie kann Probenmaterial für die anschließende mikroskopische Untersuchung gewonnen werden. Hautbiopsien sind vor allem bei Pododemodikose mit Granulombildung sowie Rassen mit sehr dicker Haut (Englische Bulldogge, Shar-Pei) sinnvoll, da ein Hautgeschabsel von ausreichender Tiefe hier selten gelingt. Insgesamt ist die Zahl nachgewiesener Milben im Hautgeschabsel größer als mit den anderen Methoden.[4]

Vor allem bei Therapiekontrollen (siehe unten) dürfen keine Aufhellungspräparate mit Kaliumhydroxid angefertigt werden, da dann die Einschätzung der Vitalität der Milben nicht möglich ist. Die Proben sollten daher nur in einen auf einen Objektträger aufgebrachten Tropfen Paraffinöl eingebettet werden. Empfehlenswert ist es, das Präparat vor der Untersuchung etwa 10 Minuten liegen zu lassen, weil die Haarbalgmilben dann aus den Wurzelscheiden der Haare auswandern und somit besser sichtbar sind. Zu beachten ist, dass einzelne Haarbalgmilben einen physiologischen Befund darstellen können, also nur eine deutliche Ansammlung mit Vorhandensein von Eiern, Larven und Nymphen in Zusammenhang mit dem klinischen Bild als eindeutige Diagnose gilt.[5]

Bei stärkerem Befall können Milben auch über die Lymphgefäße in regionäre Lymphknoten gelangen oder durch orale Aufnahme beim Belecken auch im Kot nachgewiesen werden.

Bei bakterieller Sekundärinfektion wird der Erregernachweis durch bakteriologische Untersuchung und die Anfertigung eines Antibiogramms empfohlen.

Behandlung

Eine lokale Demodikose bei Jungtieren bildet sich in 90 % der Fälle wieder spontan zurück. Ob eine Behandlung sinnvoll ist oder nicht, ist in der Literatur umstritten. Zum einem wird sie empfohlen, um eine Generalisierung zu vermeiden, zum anderen wird empfohlen, gerade die mögliche Generalisierung abzuwarten, um sie als Zuchtausschlusskriterium (siehe unten) nutzen zu können. Eine lokale äußerliche (topische) Behandlung zum Beispiel durch Auftragen eines Gels mit Benzoylperoxid, Chlorhexidin oder Rotenon ist dabei zumeist ausreichend. Benzoylperoxid dringt zwar gut in die Haarfollikel ein, wirkt allerdings stark austrocknend und zum Teil hautreizend.[3] Eine ausgeprägte Demodikose ist generell mit einer Ganzkörperbehandlung zu therapieren.

Sowohl bei lokaler als auch systemischer Demodikose hat sich die regelmäßige Waschbehandlung mit Amitraz bewährt.[6] Einige Zwerghunderassen (Chihuahua, Malteser) reagieren allerdings sehr empfindlich auf diesen Wirkstoff, so dass der Einsatz bei diesen nicht empfohlen wird. Bei starkem Befall wird bei langhaarigen Hunden eine vollständige Schur empfohlen, da der Wirkstoff die Haut gut benetzen muss, um tief genug in die Haarbälge eindringen zu können. Bei starker bakterieller Sekundärinfektion ist zunächst diese zu behandeln, z. B. durch Scheren der betroffenen Partien, Reinigen mit desinfizierend wirkenden Waschlösungen und systemischer Verabreichung von Antibiotika, da Amitraz nicht auf größere Wunden aufgebracht werden sollte. Seit Juni 2009 ist auch ein Spot-On-Präparat mit Amitraz zur Behandlung der Demodikose zugelassen, das nur 14-täglich aufgetragen werden muss. Insbesondere bei lokaler Demodikose ist eine 14-tägliche Therapiekontrolle sinnvoll, um einem zu frühen Abbruch der Behandlung und damit der Gefahr der Entstehung einer generalisierten Demodikose vorzubeugen. Ein sich abzeichnender Behandlungserfolg ist anhand der Abnahme der Zahl lebender Milben, der Zunahme verkrüppelter Milben und der Abnahme der Larven sichtbar. Eine vollständige Ausheilung wird durch nachgewachsene Haare und fehlenden Nachweis lebender Milben angezeigt und gelingt mit Amitraz etwa in 80 % der Fälle. In etwa 40 % der Fälle treten Nebenwirkungen wie Abgeschlagenheit und Juckreiz auf, die durch stärkere Verdünnung oder Verminderung der Behandlungsfrequenz reduziert werden können. Gelegentlich können auch schwerere Nebenwirkungen wie Fressunlust, Ataxie sowie vermehrter Durst und Harnabsatz auftreten. Da Amitraz auch zu einem Anstieg des Blutzuckerspiegels führt, ist der Einsatz bei zuckerkranken Hunden kontraindiziert.

Die systemische Behandlung mit Ivermectin, Moxidectin oder Milbemycinoxim ist ebenfalls gut wirksam und wird vor allem bei Therapieversagern mit Amitraz eingesetzt. Diese Wirkstoffe werden täglich peroral bis zur erfolgreichen Therapiekontrolle (s. u.) verabreicht.[6] Zu beachten ist, dass einige Hunderassen und Welpen unter 12 Wochen aufgrund der insuffizienten Blut-Hirn-Schranke sehr empfindlich auf einige Avermectine reagieren (→ MDR1-Defekt) und es in Deutschland mit Moxidectin nur ein einziges für Hunde zugelassenes Avermectin-Präparat gibt. Die Behandlung mit Milbemycinoxim ist auch bei Avermectin-empfindlichen Hunden möglich. Sie muss aber im Regelfall über etwa 70 Tage durchgeführt werden[7] und ist daher sehr kostenintensiv.[3]

Aufgrund deutlicher Nebenwirkungen und der Gefahr von Vergiftungen werden Akarizide auf der Basis organischer Phosphorsäureester heute kaum noch angewendet.

Unterstützend kann Vitamin E verabreicht werden. Tritt eine Demodikose bei Hündinnen im Zusammenhang mit der Läufigkeit zyklisch auf, ist eine Kastration zu erwägen. Eine Behandlung mit Glukokortikoiden oder Progesteron ist bei Demodikose kontraindiziert.

Bei bakterieller Sekundärinfektion ist zusätzlich zur Milbenbekämpfung eine lokale Behandlung mit desinfizierenden Lösungen (Benzoylperoxid, Chlorhexidin, Povidon-Iod) oder Antibiotika, bei schweren Pyodermien auch die systemische Verabreichung von Antibiotika vor der eigentlichen Milbenbekämpfung angezeigt.[3]

Behandlungsaussicht

Die Behandlung ist bei lokalisierter Demodikose zumeist erfolgreich. Von einer erfolgreichen Therapie wird ausgegangen, wenn sich in zwei, im Abstand von zwei Wochen aufeinanderfolgenden Hautuntersuchungen von vier bis fünf verschiedenen Stellen keine lebenden Milben mehr nachweisen lassen.[3] Schwere, generalisierte Formen und die Pododemodikose können sich als therapieresistent erweisen, insbesondere wenn nicht behebbare Störungen des Immunsystems oder fördernde Primärleiden vorliegen. Die Gefahr von Rezidiven sinkt deutlich, wenn das betroffene Tier ein Jahr symptomfrei bleibt. Bei einigen Tieren kann eine Symptomfreiheit nur durch lebenslange Gabe von Amitraz oder Ivermectin erreicht werden.

Die American Academy of Veterinary Dermatology empfiehlt bei einer generalisierter Demodikose eines Jungtiers oder rezidivierenden Demodikosen den Ausschluss des betroffenen Tiers sowie seiner Eltern und Geschwister von der Zucht.[8]

Literatur und Quellen

  • Beat Bigler: Demodikose. In: Peter F. Suter und Hans G. Niemand (Hrsg.): Praktikum der Hundeklinik. Paul-Parey-Verlag, 10. Auflage 2006, S. 368–369, ISBN 3-8304-4141-X
  • Ch. Noli und F. Scarampella: Demodikose des Hundes. In: Praktische Dermatologie bei Hund und Katze. Schlütersche Verlagsanstalt, 2. Aufl. 2005, S. 238–244, ISBN 3-87706-713-1
  • St. Peters: Demodikose. Zwei neue Milben-Varianten. Kleintier konkret 2/2002, S. 4–9.
  • Meyer D, Mueller RS: Die Demodikose des Hundes. Tierärztl Praxis 2008;36 (K):91-98

____________________________________________

 

 Sarcoptes-Räude des Hundes

Die Sarcoptes-Räude des Hundes ist eine hochansteckende parasitäre Hauterkrankung die durch die Räudemilbe Sarcoptes scabiei var. canis hervorgerufen wird. Sie ist durch gerötete Papeln, bei schwerem Verlauf durch krustöse Hautveränderungen gekennzeichnet. Die Bekämpfung erfolgt durch milbenabtötende Mittel (Akarizide).

Vorkommen und Krankheitsentstehung

Grabmilbe des Hundes (Sarcoptes scabiei var. canis)

Die zu den Grabmilben gehörende Sarcoptes-Milbe des Hundes (Sarcoptes scabiei var. canis, gelegentlich auch als eigene Art Sarcoptes canis aufgefasst) ist ein vor allem bei Hunden vorkommender Parasit mit relativ hoher Wirtsspezifität. Gelegentlich kann er auch beim Rotfuchs und bei Hauskatzen auftreten. Selbst beim Menschen kann sie eine kurzzeitige Erkrankung mit Juckreiz und kleinen Papeln auslösen, heilt er aber im Regelfall spontan nach wenigen Tagen aus („Pseudo-Krätze“).

Der gesamte Entwicklungszyklus der Milbe findet auf beziehungsweise in der Haut des Hundes statt. Die Männchen leben auf der Hautoberfläche oder in flachen Tunneln. Dort findet die Kopulation statt, nach der sie absterben. Weibliche Grabmilben graben sich mit ihren Mundwerkzeugen (Chelizeren) in das Stratum spinosum oder granulosum der Epidermis ein und ernähren sich von Keratin und Gewebsflüssigkeit. Sie legen während ihres Lebens Eier in die von ihnen angelegten Bohrgänge. Der Entwicklungszyklus der Grabmilben dauert etwa 21 Tage und zeigt drei Entwicklungsstufen.

Aus den Eiern schlüpfen nach 3 bis 5 Tagen die Larven. Sie tragen nur drei Beinpaare und leben hauptsächlich in den Bohrgängen. Die Larven häuten sich in eigenen Hautnischen zu Nymphen, die morphologisch den adulten Weibchen ähneln, aber wesentlich kleiner und noch nicht geschlechtsdifferenziert sind. Diese häuten sich zu den adulten Grabmilben.

Die Übertragung erfolgt durch direkten Kontakt mit infizierten Tieren. Die Sarcoptes-Räude ist hochansteckend.

Klinisches Bild

Die Sarcoptes-Räude zeigt sich zunächst in Form von geröteten kleinen Papeln, eventuell auch Pusteln. Sie treten vor allem an Ellenbogen und Bauch auf. Im weiteren Verlauf zu einer starken Hautrötung (Erythema) und infolge des starken Juckreizes zu selbstzugefügten Hautveränderungen wie Haarausfall (Alopezie), Schuppung, Krusten und übermäßiger Verhornung (Hyperkeratose). Häufig sind die Außenseiten der Gliedmaßen und die Ränder der Ohrmuschel betroffen.

Es wird angenommen, dass das klinische Bild weniger durch die Schadwirkung der Milben, sondern auf allergische Reaktionen zurückzuführen ist.

Die Diagnose wird durch ein oberflächliches Hautgeschabsel gesichert. Alternativ können zwei bis vier Wochen nach der Ansteckung über eine Blutuntersuchung Sarcoptes-spezifische Antikörper nachgewiesen werden. 

Bekämpfung

Zur Bekämpfung eignen sich Waschbehandlungen mit Amitraz sowie Ivermectin (cave MDR1-Defekt), Selamectin, Milbemycin oder Moxidectin.

Der Text ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar; zusätzliche Bedingungen können anwendbar sein.

 

____________________________________________

 

Die Leishmaniose

ist eine in den tropischen und subtropischen Gebieten der Welt verbreitete Erkrankung, die durch parasitäre Einzeller hervorgerufen und durch den Stich der weiblichen Sandmücke bzw. Schmetterlingsmücke auf Mensch oder Hund übertragen werden kann. Wilde Caniden, Nager, Hunde und Katzen werden als Erregerreservoir der Leishmaniose angesehen.
Grundsätzlich unterscheidet man bei der Leishmaniose drei verschiedene Hauptformen:
die kutane (Hautleishmaniose), die mukokutane (Schleimhautleishmaniose) und die viszerale (innere Leishmaniose) Leishmaniose, die durch verschiedenste Erregerstämme ausgelöst werden können.

In Deutschland ist das Thema 'Hundeleishmaniose' insbesondere durch den in den letzten Jahren vermehrt aufgekommenen Import von südländischen Hunden bzw. durch Reisen mit Hunden in die betreffenden Ländern zum aktuellen Thema geworden.

Zoonose
Die Leishmaniose ist eine sogenannte Zoonose, d. h. sie kann zwischen Wirbeltieren und Mensch übertragen werden. Da die Hundeleishmaniose insbesondere in den Mittelmeerländern ein Problem darstellt und in diesem Bereich aber nur sehr selten Leishmaniose beim Mensch auftritt, scheint die Gefahr einer direkten Übertragung zwischen Hund und Mensch nicht akut zu sein und wird demgemäss auch in Fachkreisen nicht thematisiert.

I. Wie erkrankt mein Hund an Leishmaniose?
Ursache für diese Erkrankung sind parasitäre Einzeller – die sogenannten Leishmanien (leishmania infantum), die durch den Stich der weiblichen Sandmücken bzw. Schmetterlingsmücken auf den Hund übertragen werden. Innerhalb des Lebenszyklus' der Leishmanien haben Sandmücke und Hund ihren festen Platz, wobei die Sandmücke die Leishmanien durch das Stechen eines infizierten Tieres aufnimmt. Innerhalb des Organismus der Sandmücke kommt es zu einer starken Vermehrung sowie zu einer Veränderung der Form der Leishmanien. Durch erneutes Stechen können die Erreger dann auf ein nicht infizierten Tieres übertragen werden.

Eine Ansteckung von Hund zu Hund ist relativ unwahrscheinlich und wäre nur dann zu erwarten wenn infiziertes Blut, Wundsekret etc. eines befallenen Hundes in den Blutkreislauf (z. B. Wunde) eines gesunden Hundes gelangen würde.
Übertragungen durch Speichel sollen rein theoretisch möglich sein, werden aber gemeinhin mit Fragezeichen versehen, weil sie in der Praxis nicht nachzuweisen sind. (Anmerkung des Verfassers: Diese Aussage soll in keinem Fall den Eindruck erwecken, dass Leishmaniose per Speichel übertragbar ist, im Gegenteil, sie soll darauf hinweisen, dass dies in der Praxis eben nicht nachgewiesen werden konnte. Da man in anerkannter medizinischer Fachliteratur einen Verweis auf die Möglichkeit einer Ansteckung per Speichel findet, wurde dies der Vollständigkeit halber eingefügt (Quelle: P. Suter/G.Niemand, Praktikum der Hundeklinik)).

Inkubationszeit und natürliche Resistenzen
Leishmaniose hat eine relativ unbestimmte Inkubationszeit von 3-7 Monaten bis teilweise zu einigen Jahren. Diese Tatsache macht es häufig so schwierig, die Leishmaniose als solche zu erkennen.
Grundsätzlich hat der Ausbruch der Erkrankung immer etwas mit der Stabilität des Immunsystems zu tun. So gibt es neben Hunden, die an Leishmaniose erkranken auch ebenfalls Hunde, die eine natürliche Resistenz gegen Leishmaniose zeigen. Hierunter fallen insbesondere Hunde, die in den gefährdeten Zonen heimisch sind. Sie können eine Infektion erfolgreich abwehren, weil das körpereigene Abwehrsystem stabil ist. Dies ist erfahrungsgemäss im Zusammenhang mit Parasiten (vergleichbar z. B. mit Wurm- oder Flohbefall) immer ein entscheidender Faktor. Dies ist erfahrungsgemäss immer im Zusammenhang mit Parasiten (vergleichbar z. B. mit Wurm- oder Flohbefall) ein entscheidender Faktor.

Tatsache ist auch, dass viele Hunde (und auch Menschen) sich mit Leishmanien infiziert haben, es aber nie zum Ausbruch der Erkrankung kommt. So geht man z. B. davon aus, dass in manchen mediterranen Regionen fast 50% der einheimischen Bevölkerung mit Leishmanien infiziert wurden, ohne an Leishmaniose zu erkranken. Das beweist auch eindeutig die niedrige Zahl an Leishmaniosefällen in diesen Regionen.

Symptome
Bei der Leishmaniose handelt es sich um eine ernsthafte Erkrankung, die, wenn sie mit Macht ausbricht und unbehandelt bleibt, unter Umständen zum Tod des Hundes führen kann. Da das Symptombild der Leishmaniose sehr vielfältig ist und teilweise in Schüben auftritt, ist es relativ schwierig, eine Leishmanioseerkrankung zu erkennen.

Symptome: Abmagerung, Appetitmangel, Fieberschübe, Hautveränderungen, Fisteln, Geschwüre, Verdauungsstörungen, Lymphknotenschwellungen, Milz-und Lebervergrösserung, Nasenbluten, Blut im Harn oder Kot, Konjunktivitis (Bindehautentzündung) sowie andere Augenerkrankungen, Muskel- und Gelenkprobleme etc..
Erste Anzeichen einer Leishmaniose sind häufig Haarausfall und Schuppenbildung im Augen- (sogenannte Brillenbildung), Ohrrand- und Nasenbereich. Die schuppigen, schorfigen oder teilweise nässenden Hautveränderungen können sich auf Hals, Rücken, Gliedmassen und Pfoten (hier verursachen sie aufgrund von Krallenbettentzündungen nicht selten ein übermässiges Krallenwachstum) ausbreiten. Im Zusammenhang mit Gewichtsverlust, Apathie, Durchfällen, Erbrechen, Muskel- und Gelenkschmerzen etc. bei dementsprechender Vorgeschichte können diese Symptome auf Leishmaniose hinweisen.


Wichtig! Viele Hunde, die über Tierschutzorganisationen aus den südlichen Ländern nach Deutschland gelangen, weisen - ohne dass sie leishmanioseerkrankt sind - selbige Symptome auf, da die jeweilige Lebensgeschichte nicht selten Stoffwechselerkrankungen bzw. andere Krankheitssymptome hinterlassen hat. Nicht jeder Hund, der aus dem Süden kommt und abgemagert ist bzw. Durchfall oder Hautveränderungen zeigt, muss zwangsläufig an Leishmaniose erkrankt sein!

Wie stellt man fest, ob ein Hund Leishmaniose hat?
Neben der Tatsache, dass die Symptome einer Leishmaniose vielfältig und nicht sofort eindeutig zuzuordnen sind, ist auch die durch Bluttests weit verbreitete Titer-Bestimmung nicht unproblematisch.

Die Titer-Bestimmung
Bei der Titer-Bestimmung wird lediglich geprüft, ob der Organismus Antikörper gegen eine bestimmte Gruppe von Erregern gebildet hat.
Es gibt keine spezielle Titer-Bestimmung nur für den Leishmanioseerreger. Diese relativ unspezifische Titer-Bestimmung deckt immer automatisch ein breites Spektrum an Erregern ab, so dass ein Anstieg des Titers auch bedeuten kann, dass der Hund z. B. an Babesiose, Ehrlichiose etc. leidet. Man spricht hier von den sogenannten Kreuzreaktionen.

Auf der anderen Seite hat es sich in der Praxis als problematisch erwiesen, dass unterschiedliche Testsubstanzen z. B. mit Erregerstämmen aus Italien eine Leishmaniose, die durch andere Leishmanioseerreger ausgelöst werden, nicht nachweisen können. Darüber hinaus kann dieser Test auch infolge von Stress, Wurmkuren, Impfungen, Operationen etc. ansteigen, so dass hier eine gesunde Körperreaktion im schlimmsten Fall für eine falsche Leishmaniosediagnose herhalten muss. Zudem kann man ebenfalls nicht definitiv feststellen, ob ein Hund leishmanioseerkrankt war (die Krankheit z. B. schon erfolgreich durch sein körpereigenes Abwehrsystem abgewehrt wurde) oder noch ist, da auch nach einer überstandener Leishmaniose, der Titer erhöht sein kann.

Grundsätzlich scheint die Titer-Bestimmung nicht das geeignete Mittel der Wahl zu sein, eine Leishmanioseerkankung definitiv zu bestätigen. Sie kann höchstens dazu dienen, festzustellen, dass das Immunsystem meines Hundes momentan keine Antikörper gegen bestimmte Erreger bildet, falls der Test negativ ausfällt.

Andere Verfahren
Ein direkter Erregernachweis kann im Grunde genommen nur durch die Entnahme eines Punktats aus Lymphknoten oder Knochenmark geführt werden. Man kann sich vorstellen, dass dieser Test aufwendig, unangenehm für den Hund, kostenintensiv und schwer durchführbar ist, da es nur wenige Labore gibt, die diesen Test machen können.

Keine Behandlung ohne Diagnose
Aber streng medizinisch gesehen ist der direkte Erregernachweis die eigentliche Voraussetzung dafür, eine medikamentöse Leishmaniosetherapie durchzuführen. Gerade in Anbetracht der Tatsache, dass die Antileishmaniosepräparate eine Belastung für den gesamten Stoffwechsel und so wiederum für das komplette Immunsystem darstellen, sollte eine derartige Therapie nicht auf reinen Vermutungen basieren.
So wird in leichten Leishmaniosefällen gerne auf ein Gichtmittel aus der Humanmedizin (Allopurinol) zurückgegriffen, was z. B. als Nebenwirkungen Gichtanfälle, Erbrechen und Durchfälle auslösen kann. In schweren Fällen werden dann sogenannte Antimonpräparate (sowie nach neuesten Erkenntnissen auch sogenanntes Amphotericin B bzw. liposomales Amphotericin B) eingesetzt, deren starke Nebenwirkungen eine dauernde Blutbildüberwachung bzw. eine gleichzeitige Leberschutztherapie notwendig machen.

Grundsätzlich ist es also in der Praxis sehr schwierig, die definitive Diagnose: Leishmaniose zu stellen. Man sollte sich vor allen Dingen an einen kompetenten Tierarzt wenden, der nicht der leider etwas verbreiteten Leishmaniospanik unterliegt, sondern der mit Einfühlungsvermögen anhand der klinischen Symptomatik eine individuelle Therapie durchführt. Nicht jeder leishmanioseerkrankte Hund ist zum Tode verurteilt. Durch die Stabilisierung des Immunsystems (Ernährung, Haltung und Pflege) in Verbindung mit angemessenen therapeutischen Massnahmen kann der leishmanioseerkrankte Hund geheilt werden und ein langes, lebenswertes Leben führen.

Spontanheilungen?
Spontanheilungen bei Hunden sollten nicht ausgeschlossen werden.
(Anmerkung des Verfassers: Neben der Tatsache, dass man auf verschiedenen Internetseiten diese Aussage bestätigt findet, möchte ich darauf hinweisen, dass z. B. bei der kutanen Leishmaniose des Menschen (leishmaniasis tropica minor,
leishmaniasis tropica major) laut Pschyrembel, Klinisches Wörterbuch in der Regel auf eine Therapie verzichtet werden kann, weil es regulär zu Spontanheilungen kommt. Also ist auch im Bereich der Leihmaniose das Wort Spontanheilung zwar erregerabhängig, aber dennoch nicht unbekannt. Da zudem die Stabilität des Immunssystems, die beste Leishmanioseprophylaxe bildet, warum sollten dann beim Hund Spontanheilungen nicht möglich sein? Zieht man Vergleiche zu ernsthaften, normalerweise todbringenden Erkrankungen aus dem Humanbereich wie z. B. Pest oder auch Krebs, so muss man eingestehen, dass es immer wieder Menschen gegeben hat und heute noch gibt, die eine an sich todbringende Erkrankung überleben. So kommt es sogar im Falle von Krebs bei einigen Menschen durch die Veränderung der Lebensumstände und eine psychische Regeneration selbst hier zu einem Verschwinden der Symptome bzw. Heilung (Quelle u. a. Wolf Eberhard Büntig, Krankheit als Chance).

Zudem sollte man bezüglich Heilungschancen und Spontanheilungen nach unserer Ansicht auch einmal den Blick über den schulmedizinischen Zaun in den Garten der Alternativen wie Homöopathie, Akupunktur etc. wagen, um vielleicht festzustellen, dass das Leben über den etablierten Part hinaus mehr Möglichkeiten bietet als es vielleicht anfangs erscheint.)

Wie kann ich meinen Hund vor Leishmaniose schützen?
Den absoluten Schutz vor dieser Erkrankung kann man eigentlich nie garantieren. Weder die auf dem Markt befindlichen chemischen Protectorbänder, sonstige chemische Pflegepräparate noch eine Leishmanioseimpfung sind ein Garant dafür, dass mein Hund nicht erkrankt. Bei den chemischen Präparaten stellt sich wie immer die Frage, ob der gebotene Schutz in einem angemessenem Verhältnis zu der Belastung der Gesundheit des Hundes steht.
Darüber hinaus würde durch eine Leishmanioseimpfung, an der schon seit längerer Zeit geforscht und getestet wird, die aber noch nicht offiziell im Einsatz ist, wie immer die übliche Impfproblematik aufgeworfen (deckt der jeweilige Impfstoff wirklich das Erregerspektrum ab? Impfschäden, Nebenwirkungen etc.). Ob man sich für den Weg mit Chemiekeule entscheidet oder nicht, muss jeder Hundebesitzer in Eigenverantwortung selbst entscheiden. Wir können an dieser Stelle nur grundsätzliche Tipps geben.

Bevor Sie eine Reise mit Ihrem Hund in die mediterranen Ländern unternehmen möchten, sollten Sie sich fragen, ob der Hund wirklich mit muss oder ob ein anderes Reiseziel vielleicht auch interessant ist.
Wenn Ihr Hund ein geschwächtes Immunsystem hat, sei es durch eine gerade überstandene akute Erkrankung oder eine chronische Erkrankung, sollten Sie den Hund nicht mitnehmen oder die Reise verschieben.
Grundsätzlich gilt: der beste natürliche Schutz vor Leishmaniose ist ein stabiles Immunsystem. Darum sollten Sie auch nicht eine Woche vor dem Urlaub entwurmen, impfen oder mit chemischen Pflegepräparaten behandeln. Führen Sie diese Aktionen, falls sie nötig sind, mindestens vier Wochen vor der Reise durch, damit das Immunsystem sich bereits wieder restabilisiert hat.
Versuchen Sie die Anreise so stressfrei wie möglich für den Hund (und sich selbst) zu gestalten. Auch übermässiger Stress schwächt das Immunsystem.
Am Urlaubsort sollten Sie bedenken, dass die Sandmücken eigentlich nur in der Dämmerung und nachts aktiv sind. Halten Sie Ihren Hund in dieser Zeit möglichst im Haus.

Importhunde
An dieser Stelle sei nochmals darauf hingewiesen, dass Hunde, die aus dem Süden nach Deutschland geholt werden, häufig in einer mittelmässigen bis schlechten Körperverfassung sind und einige der allgemeinen Symptome einer Leishmaniose zeigen können, ohne erkrankt zu sein.
Weisen diese Hunde beim Titer-Test eine positive Reaktion auf, so sollte man auch hier nicht in Panik ausbrechen, da es, (wie oben bereits beschrieben), gerade nach dem ganzen Umstellungsstress, medizinischen Behandlungen etc. schnell zu einem positiven Titer kommen kann, ohne dass Leishmaniose vorliegt.

II. Warum eignet sich das Marengo Fütterungskonzept insbesondere auch für leishmanioseerkrankte Hunde?

Oberster Grundsatz bei leishmanioseerkrankten Hunden sollte die Entlastung des Immunsystems und des Stoffwechsels sein, da nur ein starkes Immunsystem Chancen hat, sich dieser Erkrankung zu erwehren.Dies betrifft neben dem Haltungs-und Pflegebereich insbesondere auch die Fütterung.

Marengo bietet verschiedenste Vorteile, die das Marengo Hundefutter insbesondere für die Fütterung von leishmanioseerkrankten Hunden geeignet machen. Warum das Marengo Hundefutter eine derartig stabiliserende Wirkung auf das Immunsystem des Hundes hat, erfahren Sie unter

II.Wie füttere ich einen leishmanioseerkrankten Hund?

Das Marengo Fütterungskonzept empfiehlt für leishmanioseerkrankte Hunde den Einstieg über die Marengo 63-Tage-Diät. Diese stoffwechselfreundliche und immunsystem-entlastende Fütterung, kann die fütterungsmässige Basis für eine Regenerierung des Immunsystems bilden. Die 63-Tage-Diät gibt dem Organismus Zeit, sich zu regnerieren und saniert gleichzeitig die so wichtige Darmmikroflora.

Im Anschluss an die 63-Tage-Diät sollte dann gegebenenfalls auf das jeweilige Marengo Alleinfutter Marengo Classic bzw. Marengo Premium oder auf eine Marengo Country plus Wolfshappen bzw. Bio beef Fütterung umgestellt werden.

Da bei einem leishmanioseerkrankten Hund die Stoffwechselorgane insbesondere die Leber und die Nieren in starke Mitleidenschaft gezogen werden, sollte eine regelmässige Blutwerteüberwachung zur Selbstverständlichkeit werden. Sollte sich anhand des Blutbildes eine spezielle Betroffenheit z. B. der Nieren ergeben würden wir in diesem Fall die Marengo Nierendiät bei Erhöhung der Leberwerte, die Marengo Leberdiät empfehlen. Da das Symptombild der Leishmaniose vielfältig ist, sollte die Fütterung in diesem Fall individuell auf jeden einzelnen Hund eingestellt werden.

Schlussbemerkung:
Ziel der Marengo Leishmaniosediät ist es, die fütterungsmässige Basis für eine bestmögliche Regenerierung der Stoffwechselorgane und des Immunsystems zu schaffen, wobei die Hochwertigkeit der Futterkomponenten und die Freiheit von belastenden chemischen Zusätzen, synthetischen Vitaminen etc. ausschlaggebend sind. Bedenken Sie immer, dass der leishmanioseerkrankte Hund um so höhere Heilungschancen hat, je weniger sein Organismus durch schädigende Einflüsse bzw. immunsystemschwächende Faktoren belastet wird.
Hierzu gehören neben einer guten Fütterung auch die Bereiche Pflege-Haltung und medizinische Versorgung. Nur ein vernünftiges Zusammenspiel aller Bereiche kann die Basis für eine mögliche Heilung bilden.

Weitere Informationen zum Thema unter Immunsystem 2
Immunsystemschwächende Faktoren in der Praxis

Copyright by Marengo - EnRa GmbH&Co.KG
Aktualisiert April 2011

 


(Quelle "vier Pfoten"  newsletter@vier-pfoten.de)

Silvester - Stress für Tiere

Böller, Raketen, Wunderkerzen – für viele Menschen gehören sie zu einem ausgelassenen Jahreswechsel dazu. Bei Tieren hingegen lösen Lärm und Lichteffekte erheblichen Stress aus. Häufig reagieren sie panisch, manchmal auch mit körperlichen Symptomen wie z.B. Durchfall. VIER PFOTEN gibt Tipps, wie Heimtiere die Silvesternacht möglichst unbeschadet überstehen können.

Hunde sollten bereits an den Tagen vor Silvester in bewohnten Gebieten nur noch an der Leine ausgeführt werden. Überraschend gezündete Knallkörper können sie so erschrecken, dass sie in Panik davonlaufen.

Tiere auf keinen Fall allein zuhause lassen


Am Silvestertag sollten weder Hunde noch Katzen unbeaufsichtigt nach draußen. Kleintiere, Katzen oder Vögel überstehen die Silvesternacht am besten, wenn sie in einem ruhigen Zimmer mit geschlossenen und verdunkelten Fenstern untergebracht werden. Verantwortungsbewusste Besitzer bleiben in der Silvesternacht bei ihren Tieren oder organisieren eine zuverlässige Betreuung. Auf keinen Fall sollten die Tiere Silvester allein zuhause bleiben.

Hunde fühlen sich in der Nähe ihrer Besitzer am sichersten. Jedoch sollten sie keinesfalls während des Feuerwerks mit ins Freie genommen werden – die anhaltende Knallerei ist für sie eine viel zu große Belastung. Außerdem kann der Schwefeldampf gezündeter Knallkörper ihre Schleimhäute stark reizen.

Ängstliche Hunde sollten nicht getröstet werden, sie fühlen sich dadurch in ihrer Unsicherheit bestärkt. Bleiben Sie ruhig und gelassen, ignorieren Sie das furchtsame Verhalten Ihres Hundes weitestgehend – so strahlen Sie die notwendige Sicherheit aus. Bei Tieren, die zu extremer Ängstlichkeit neigen, hat sich der Einsatz sanfter Beruhigungsmittel bewährt, Tierärzte halten entsprechende Präparate bereit.

Beim Bleigießen sollten Heimtierhalter darauf achten, dass ihr Tier auf keinen Fall mit dem dafür verwendeten Wasser in Berührung kommt, da dies schwere Bleivergiftungen hervorrufen kann.


Knallerei belastet auch Wildtiere

Die Silvesterknallerei belastet auch die Tiere in Wald und Flur. Daher sind Feuerwerke an Waldrändern, -lichtungen oder in Parkanlagen absolut tabu! Wer einen Beitrag zum Tier- und Naturschutz leisten möchte, sollte generell auf Raketen und Feuerwerkskörper verzichten – das so gesparte Geld kann für sinnvolle Zwecke eingesetzt werden.

Unseren Heimtieren tun wir sicherlich den größten Gefallen, wenn wir Silvester mit ihnen gemeinsam in vertrauter und ruhiger Umgebung verbringen.